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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 24

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
24 Erster Zeitraum. nicien weder zum Ackerbau noch zur Viehzucht, dagegen boten die cedecnreichen Wälder des Libanon Holz zum Schiffbau, und das nahe Meer lud zur Schifffahrt ein. Sieben, an der Küste ge- legene Städte werden schon im frühesten Alterchum genannt. Sidon, die älteste von allen, war berühmt, durch seine kunst- reichen Arbeiten, seine Glasfabriken, Leinwandmanufakturen und den doppelten Hafen; zu Tyrus trieb man vornehmlich Purpur- farbcrei; Aradus, auf einer Insel gelegen, wimmelte von Ein- wohnern; Tripolis bestand aus drei Theilen, jeder mit einer besondern Mauer umgeben, also gleichsam drei Städte bildend, wo- her auch der Name kam; Byblus, jetzt Gebal, ist der Geburts- ort des Philo, welcher den Sanchuniaton übersetzte; Berytus ward zerstört und von denmömern wieder aufgebaut, unter dem Namen Felix Angusta; berühmte, daselbst lebende Rechtslehrer machten es bekannt; zwischen Sidon und Tyrus lag Sarepta mit seinen Schmelzhütten; heut zu Tage kümmert es noch fort als ein Dorf Sarfend. Diese Orte, meistentheils Kolonien von Sidon, bildeten eigene selbstständige kleine Staaten, hatten erbliche, aber durch Magistrate beschrankte, Könige, und in ihren blühend- sten Zeiten, 1000 bis 000 v. Ehr., erscheinen sie vereinigt, als ein p hon irischer Städtebund, Tyrus an der Spitze. Die Ureinwohner Phöniciens hatten zuerst ihren Sitz am arabischen Meerbusen, wunderten alsdann nach dem persischen Meer- busen, wahrscheinlich als Nomaden, und zogen von da nordwärts, viel- leicht von einer andern, mächtigem Horde gedrängt, bis sie das gebirgige Küstenland erreichten, welches sie zu ihrem bleibenden Vaterlande erko- ren ;] doch geschah dieses lange vor der Ankunft der Israeliten aus Aegyp- ten in Palästina. Seinen Namen foll Phönicien von den vielen Pal- rnenbäumen, cpoiviy.eg, erhalten haben, die ehedem an dessen Ge- staden hin wuchsen. Handel, Schifffahrt und Seeräuberer, damals mit dem Verkehrzur See unzertrennlich, wurden die Hauptgewecbe der Phö- rucier.dec Zufall führte auf zwei wichtige Entdeckungen, die der Purpurfarbe, von der Purpurschnecke, indem ein Schäfer bemerkte, daß seinem Hunde nach dem Fräße einer Muschel die Haare am Maule roth gefärbt waren, und die des Glases, da phönicische Kaufleute einen Kessel zur bequemem Unterlegung des Feuers, an dem kiesigen Strande, auf große Salpeterstücke von ih- rer Ladung, setzten und nachmals zw ihrem Erstaunen eine glän- zende durchsichtige Masse aus dem geschmolzenen Salpeter, der sich mit Asche und Kies gemischt hatte, Hervorkommen sahen. Die Purpurfarbe gab dem phönicischen Handel sogleich einen neu- en Umschwung; der Gebrauch des Glases aber wurde erst in spatern Zei- ten weiter verbreitet und arsgebildet. Die Astronomie dagegen war das Erzeugniß des Nachdenkens und der Beobachtung, weil sich die Phönicier bei ihren Seefahrten nach den Gestirnen richteten und daher diese Wissenschaft ausbildeten; desgleichen dürfte ihnen auch

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 29

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Assyrier. 29 die Tochter der Göttin Derceto und des schönen Syrus. Voll Scham über ihre Schwäche tödtete Derceto den Jüngling, setzte das neugeborene Kind auf einen einsamen Felsen aus, stürzte sich in einen benachbarten See und lebte dort fort, Ln einen Fisch ver- wandelt. Doch in der Nahe jenes Felsens nisteten Tauben. Sie erbarmten sich des verlassenen Kkndleins, wärmten es unter ihren Fittigen und flößten ihm mit ihren Schnäbeln Milch ein, die sie von den benachbarten Meiereien holten. Die Hirten der Gegend sahen dieses, hoben das Kind auf und trugen es zu ihrem Ober- Hirten Simmias, der kinderlos war. Erbehielt das überbrachte Mägd- lein und nannte es Semiramis, welches in syrischer Sprache Taube bedeutet. Es gedieh, wuchs und übertcaf nachmals alle Sterbliche au Geist und Schönheit. Einst sandte der König von Assyrien seinen ersten Staatsbeamten, Menon, um den Zustand seiner Heerden zu erforschen. Da erblickte dieser die götterähnliche Semiramis, liebte und erkor sie zu seiner Gemahlin. Zwei Söhne, Hypates und Hydaspes, erhielt er von ihr, und that nichts ohne ihren Rath und vermochte nicht das Leben zu ertragen, als ihm der despotische Ninus dieses theure Weib entriß. Doch dem Geiste einer Semiramis genügte nus das Wirken in einem wei- ten Kreise, und wunderähnliche Dinge wurden durch sie vollbracht. Sie errichtete dem Ninus ein weit umschauendes Grabmahl in Ninivx, erbauete die ungeheure Stadt Babylon am Euphrat, wo- bei 2 Millionen Menschen so zweckmäßig vertheilt arbeiteten, daß der Bau in einem Jahre vollendet war. Mehrere Handelsstädte erhoben sich, auf ihre Veranstaltung, an den beiden Hauptströmen des Landes; in Medien legte sie einen großen Park an und ließ in einem benachbarten Felsen ihr Bildniß aushauen. Paläste ent- standen an verschiedenen Punkten des Reichs, wo sich Semiramis abwechselnd aufhielt, wohl auch ihre Gunst manchen Männern schenkte, selbige aber auch einem unmittelbaren Tod überlieferte, um ihren Ruf nicht zu gefährden. Ekbatana versah sie mit einer künstlichen Wasserleitung, trug Berge ab, ebnete die Straßen, grub einen mächtigen Wasserbehälter zur Ableitung der Fluten des Eu- phrats, zauberte die berühmten hängenden Gärten hervor und hin- terließ in allen Provinzen, welche sie durchreiste, Spuren ihrer Wirksamkeit. Sie eroberte Lydien, Aethiopien, setzte selbst über den Indus, kämpfte auch Anfangs hier mit gewohntem Glücke, erlitt aber nachmals so große Verluste, daß sie sich kaum mit dem dritten Theile ihres zahlreichen Heeres rückwärts rettete. Von nun an schwand ihr sonstiges Glück. Ihr Sohn Ninyas strebte ihr so- gar nach dem Leben; sie vergab ihm, trat die Regierung an ihn ab, die sie 42 Jahre verwaltete, und starb in ihrem 62ten Le- bensjahre. Ninyas, ein träger Weichling, schloß sich in seinen Palast ein, zeigte sich seinen Unterthanen fast nie, stöhnte einer weibischen

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 176

1824 - Bonn : Weber
Apsimarus, der a!S Kaiser den Namen Tibe- rius Iii. führt, unterliegt den Waffen des bulgarischen Chanes Terbelis, der Iustinian Ii. nach Constanti, 705 nopel führt, und wieder auf den Thron seht. I. braucht die wieder erlangte Gewalt mit empören- der Grausamkeit, u. laßt Leontius, Tiberius und andere angesehene Männer hinrichten. Dieß bewirkt eine neue Verschwörung, wodurch der Feldherr Philippicus Bardanes zum Kaiser ausgerufen wird, der Justi, 711 nian Ii. hinrichtcn laßt. Phi lippic us wird wegen seiner Ausschweifungenu. Begünstigungen der Monotheleten entthront und geblen- det, und der Geheimichreibec Arremius unter dem 713 Namen Anastasius zum Kaiser erhoben. Gegen ilm erwählt das zu Rhodus versammelte 715 Heer den Steuereinnehmer Theodosius Iii. zum Kai- ser, der aber seine Würde dem verdienstvollen Feld- lrerrn Leo dem Isaurier überlassen muß, und ins Klo- 717 ster geht. Das Haus des Leo — 867. 717 Leo Iii. der Isaurier, 717 — 741, vernichtet 718 eine arabische Flotte, welche Constantinopel 13 Monate lang belagerte, durch das griechische Feuer; liegt über die Bulgaren, welche den abgesetzten Anastasius zurück- fühcen wollen, unterdrückt eine Empörung auf Sicilien, und laßt seinen einjährigen Sohn Constantin zum Nach- 720 folger krönen. 726 Leo verbietet die Verehrung der Bilder, 726 und bestehlt ste aus den Kirchen wegzuschaffen. Dieß er, zeugt unter dem abergläubischen Volke eine allgemeine Gahrung, welche auf den Entladen, in Italien und besonders zu Rom in eine Empörung ausbricht. 741 E 0 nstanrin V. Copronvmus, 74i — 775, arbeitet mit gleichem Nachdruck wie sein Vater an der Unterdrückung des Bilderdienstes, und behandelt dessen Vertheidiger, besonders dre Mönche, mit äußerster Strenge. Ais er, gleich nach seinem Regierungsantritte gegen die Araber zu Felde zieht, wirft stch fein Schwager Artabasdus m,k Hilfe der Bilderverehrer in Con-

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 146

1824 - Bonn : Weber
— 146 — der ihrem Reiche ein Ende machte, und Aegypten in eine osmannische Provinz verwandelte. 2. Das übrige Nordafrica. Unter den 3 Dynastien, die nach dem Untergange der Muahedim stch hier erhoben hatten, den Me- rrniden, Zianiden und Abuhasiern, waren die Meriniden zu Marokko um die Mitte des 14ten Jahrh. die mächtigste, wo ihr Oberhaupt Abul Has- san über alles Land bis zue Grenze Aegyptens gebot. Bald schwächten aber innere Streitigkeiten ihre Macht, so daß ihnen die Portugiesen Ceuta 1415 und die O atazen, ein neues von Oa taz adstammendes Herr- schergeschlecht, Fez entreissen konnten (1471). Die Zianiden in Tlemesan wurden anfangs von den Meriniden und später von den Spaniern abhängig, die stch der Stadt Oran bemächtigten; bis zwei Töpfers- söhne von Lesbos, Horuk und Schereddin Bar- barossa im 16ten Jahrh. ihr Reich, so wie das der Abuhafier zu Tunis, der türkischen Herrschaft unterwarfen, und dadurch den Grund zur Entstehung der Raubstaaten legten. Das Kriegswesen. Das Kriegswesen erlitt in diesem Zeiträume durch Anwendung des Schießpulvers im Kriege und durch Er- findung der großen und kleinen Feuergeschosse eine große Veränderung, die allmählig seine gänzliche Umgestal- tung herberführte, deren große Wirkungen aber erst in der neueren Zeit völlig ans Licht traten. Lange schon war bei den Sinesen, Indiern, Ara- bern, Griechen und Türken das Schießpulver oder doch ein dem Schießpulver ähnlicher Stoss bekannt, bevor die Abendländer davon Kenntniß bekamen. Davon giebt schon das griechische Feuer Zeugniß, dessen Hauptbestandtheil , seinen Wirkungen nach zu uttheilen, Salpeter gewesen sryn muß, da es aus metallenen Röhren, besonders in der späteren Zeit, geschossen wurde, und die Gegenstände, die es traf, nicht allein verbrannte, sondern auch zerschmetterte. In dieser Ge- /

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 189

1824 - Bonn : Weber
489 O. ältester Sohn Ludolph der Herzog von Schwaben und O. Schwiegersohn Konrad der Herzog von Lothringen empören sich, werden zur Unterwer- fung gezwungen, und mit dem Verluste ihrer Herzog- thümer bestraft. 954 O. befreit durch den großen Sieg über die Ungarn auf dem Lechfelde (10 August) Deutschland auf im-955 mer von diesem fürchterlichen Feinde. Aus dem ihnen abgenommenen Lande entstehet die Markgrafschaft Oest reich. O. zerfällt mit Berengar, geht abermals nach Italien, besiegt ihn, und schickt ihn alö Gefangenengöl nach Bamberg. O. erneuert in Rom das römische Kaiserthum Yö2 (2. Februar), das von der Zeit an mit dem deur- fchen Reiche vereiniget bleibt. Er läßt hier den Papst Johann Xu. wegen seiner Laster absetzen, und L e o Viii. an seiner statt erwählen. Al» die Römer Leos Nachfolger Johann Xiii. Y67^ verjagen, seht ihn O. wieder ein, wofür Johann seinen Sohn Otto Ii. zum Kaiser krönt. O. erlangt die Oberherrschaft über Benevent und 969 Ca p u a. Die Srlbergruben auf dem Harze bei Goölar werden entdeckt. O. vermählt seinen Sohn Otto Ii. mit der grie- chischen Prinzessin Theophania. 972 O. stirbt zu Me ml eben am 7ten Mai, 61 I. alt. Er liegt beerdigt in dem Dome zu Mag de bürg, 97z den er erbaute. Otto Ii., 973 — 983, überzieht den König Lo- thar Ii. von Frankreich mit Krieg, als dieser Lothringen mit Frankreich vereinigen will, dringt bis in 979 die Vorstädte von Paris vor, und nöthigt Lothar zu einem Frieden, worin Lothringen bei Deutschland bleibt. 980 O. geht nach Italien und stellt die von Crescen- tius in Rom erregten Unruhen. Ec will darauf den Griechen ganz Unteritalien entreißen. Diese rufen die auf Sicilien wohnenden Araber zum Beistände herbei, und fügen ihm bei Basentello eine folge Niederlage Y82 zu, daß O. nur durch einen besonder» Glücköfall der Gefangenschaft entgeht.

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 279

1824 - Bonn : Weber
279 R. belehnt mit Zustimmung der Fürsten, seine Söhne A l b recht und Rudolph mit Oestreich, Stev-i262 ermark und Krain, den Grafen Meinhard von Tvrol mit Kärnkhen, 1286 und ertheilt ihnen sämmilich die Herzogenwürde. R. sorgt für die Erhaltung des Landfriedens, hält selbst Gericht, und zerstört die Raubschlösser. R. sucht vergebens seinem Sohne Albrecht die Nach- folge zu verschaffen, und stirbt zu Germersheim den 15. Jul., 73 Jahre alt. 1291 Adolph, Graf von Nassau, 1291 — 1298, erlangt durch den Einfluß des Erzbischoffs Gerhard von Mapnz die Kaiserwürde. Er leistet dem Könige Eduard I. von England, 1291 für 30,000 Mark, gegen Philipp den Schönen von Frankreich Bevstand, der ihn durch Wegnahme der Grafschaft Burgund beleidigt hatte. A- kauft von Albrecht dem Unartigen, Land- grafen zu Thüringen und Meissen, Thüringen für 12000 Mark, vermag es aber den tavfern Söhnen des 1294- Landgrafen, Stiebend) dem Gebissenen und Tiez-1295 mann, nicht zu entreissen, und ziehet sich durch diesen ungerechten Handel den Unwillen der deutschen Fürsten zu. Auf einer Fürstenversammlung zu Mayn; wird A., auf Veranstaltung desselben Gerhards, der ihn erhoben hatte, unter dem Vorwände: ,,daß er Kirchen verwüstet, von einem Geringern (dem Könige von England) Sold genommen, da- Reich nicht vermehrt, sondern vermin- dert, und den Landfrieden nicht gehandhabt habe" ab- gesetzt. 129z Alb recht von Oestreich, an seiner statt erwählt, zieht gegen A. zu Felde, und erschlägt ihn bei Gel- heim, unweit ffiormi, den 2. Jul. Albrecht I, 1298 — 1308, hält den Landfrieden standhaft aufrecht. Nach dem Absterben des kinderlosen Grafen von 1300 Holland Johann I. will A. Holland, Seeland und Friesland in seine Gewalt bringen, obgleich der Graf Johann von He n ne g au der nächste Erbe war; aber er findet bei den Holländern so kräftigen Widerstand, daß er seine Ansprüche aufgeben muß. A. entreißt den geistlichen Kurfürsten die Rheinzölle. 1302

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 300

1824 - Bonn : Weber
300 sein Oheim der Herzog von Bebforb führt hier die Regentschaft. Der Dauphin tritt zwar unter dem Namen Karls Vh. auch als König auf, büßt aber an die Engländer im unglücklichen Kampfe alle- Land bis an 1^23 die Loire ein, und diese belagern Orleans. I o h a n n a d' A r c, eines Hirten Tochter aus D o m- remi bei Vaucouleurs, begeistert die Franzosen 1429 Ju glücklichem Widerstande, entsetzt Orleans, und bewirkt K. Krönung zu Rheims. Johanna wird von den Engländern bei Com- 1430 Piegne gefangen, und darauf ungerechter Weise als 1431 Hexe zu Rouen verbrannt, a. 30. Mai. Dennoch bleibt das Glück den Franzosen getreu, und ste vertreiben, nachdem der Herzog von Burgund im Frieden zu Arras auf ihre Seite getreten war, 1435 die Engländer aus fast allen ihren Eroberungen. 143h Paris ergiebt sich an K., und de« Krieg wird wegen beiderseitiger Erschöpfung nur matt geführt. Die Beschlüsse der Baseler Kirchenversammlung werden durch die pragmatische Sanktion zu 1438 B 0 u r g e s angenommen. 1444 Der Waffenstillstand zu Tours hemmt die Feind- seeligkeiten, und giebt dem Könige Gelegenheit seine müssigen Truppen gegen die Schweizer zu senden, (s. Schweiz.) 1449 In dem wieder erneuerten Kriege erobert K. alle noch übrigen Besitzungen der Engländer, so daß diesen am Schluffe des Kampfes nur Calais und die Inseln 1453jersey und Guernsey bleiben. 1456 Der herrschsüchtige Dauphin Ludwig erregt seinem Vater in den letzten Regierungsjahren große Unruhen. 1461 K' stirbt a. 22. Jul. 58 Jahre alt. Ludwig Xi., 1461 — 1483, arbeitet an der Unterdrückung der mächtigen Großen, deßhalb schlie- 1465ßcn diese unter dem Namen der Ligue fürs Ge- meinwohl ein Bündniß gegen ihn, an dessen Spitze der einzige Bruder des Königes, der Herzog Karl von Berry, der Graf Karl der Kühne von Ch a co- lo is, einziger Sohn d. H. Philipp v. Burgund,

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 348

1824 - Bonn : Weber
348 Er ziehet gegen Friedrich Hi., der auch als Kronbewerber aufgetreten war, zu Felde, und nöthiget ihn Oedenburg nebst der heiligen Krone herauszu- 1463 geben. M. entreißt den Türken Bosnien. Er vervollkomnet das Kriegswesen, fördert die 1465 Bildung, und gründet zu Ofen eine Universität. 146>) M. kriegt glücklich gegen Georg Podiebrad und dessen Nachfolget Wladislav, und nöthiget letz- tern ihm Mähren, Schlesien und die Lausitz ab- 1479 zutreten. 1477 Eben so ruhmvoll führt er den östreichischen 1435 Krieg, worin ec einen beträchtlichen Theil von Stey- ermark, Kärnthen, Krain und selbst Wiey weg- nimmt. 1490 Wladislav Vii. von Böhmen, 1490 — 1516, ist weder an Kraft noch an Thätigkeit seinem Vorgän- ger gleich. Er schließt mit Fried erich Iii. einen schimpfli- 1491 chen Frieden, worin er alles Eroberte wieder heraus- 1505 giebt, und kämpft unglücklich gegen die Türken, wäh- rend innere Unruhen das Reich verwirren. W. legt den Grund zur Vereinigung Ungarn- mit Oestreich, indem er seine Tochter Maria mit Ferdinand, dem Enkel Maximilians, vermählt, und die Ungar. Stände zu dem Versprechen bewegt, im Fall des Erlöschens seines Stammes, diesen Ferdi- nand zum König zu erwählen. Ludwig Ii., 1516 -— 1526, W. Sohn. Kampf der Faktionen von Zapolpa und Bathori. 1521 Die Türken erobern Sa bar z und Belgrad. 1526 Ludwig wird von ihnen bei Mo harz a. 29- Aug. geschlagen, und kommt auf der Flucht ums Leben. Vereinigung Ungarns mit Oestreich. E. Geschichte des griechischen Reiches. 1261. Michael spalaeologus Viii. 1261 — 1282, 1274 bewirkt auf der Kirchenversammlung zu Lyon die Ver- einigung der griechischen mit der lateinischen Kirche, kann sie aber bei der Abneigung des Volkes nicht durch- führen, und erregt nur inneren Zwiespalt.

9. Der biographische Unterricht - S. 50

1874 - Berlin : Gaertner
k — 50 — ich doch hingehen." überall drängle man sich, den Glaubenshelden zu sehen, und als er in Worms ankam, standen Neugierige an den Fenstern und auf den Dächern. Luther trat in den Saal des großen Rathhauses. Der Ritter Georg von Frunsberg sagte am Eingänge zu ihm: „Mönchlein, Mönchlein, du gehest einen schweren Gang, dergleichen ich und mancher Oberst in der gefährlichsten Schlacht nicht gethan haben." Luther wurde gefragt, ob er den Inhalt seiner Schriften widerrufen wolle. Er bat sich Bedenkzeit aus, welche ihm bewilligt wurde. Am andern Tage ging Luther, nachdem er sich durch ein frommes Gebet gestärkt hatte, in die Versammlung. Er war nicht mehr so befangen, wie am ersten Tage. Man legte ihm die frühere Frage wieder vor, und, da man eine kurze Erklärung haben wollte, antwortete er: „Es sei denn, dass ich mit Zeugnissen der heiligen Schrift oder mit öffentlichen, klaren Gründen überwunden werde, so kann und will ich nicht widerrufen, weil es nicht gerathen ist, etwas wider das Gewissen zuthun. Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen!" Diese Freimüthigkeit Luthers wussten besonders fein Kurfürst und der Herzog Erich von Braunschweig sehr zu schätzen. Hingegen der Kaiser sprach über ihn die Reichsacht aus und verlangte, dass ihn niemand behausen, sondern dass man ihn fangen und dem Gerichte überliefern solle. Das suchte aber sein edler Kurfürst zu verhüten. Auf seiner Rückreise von Worms wurde nämlich Luther in der Gegend von Eisenach im Walde von verkappten Reitern angehalten und ans die Wartburg gebracht, wo ihn der Amtmann Johann von Berlepsch freundlich aufnahm. Er wurde als Ritter gekleidet und hieß Junker Georg. Niemand sollte von seinem Aufenthalte wissen. Hier beschäftigte sich Luther mit Übersetzung der Bibel. §• 66. Fortgang der Reformation. Der Bauernkrieg. Die Schüler Luthers verbreiteten unterdessen die Reformation. In vielen Städten Sachsens hörte man evangelische Predigten, ja, man schaffte sogar die Messe und das klösterliche Leben ab, um so viel wie möglich sich von der katholischen Kirche zu entfernen. Dabei ging man aber zu weit. Viele glaubten es recht zu machen, wenn sie alle Heiligenbilder, Altäre u. s. w. aus den Kirchen entfernten. So stellte sich in Wittenberg der junge Doktor Karlstadt an die Spitze dieser Bilderstürmer und richtete vielen Unfug an. Das war nicht im Sinne Luthers. Dieser hörte davon und erschien sogleich in Wittenberg (1522), predigte acht Tage hintereinander gegen die Bilderstürmer, stellte die Ruhe wieder her und blieb nun in Wittenberg. Er arbeitete fortwährend an seiner Bibelübersetzung, hielt Vorlesungen und predigte alle Sonntage, und seine Lehren wurden überall in ganz Nord- und Süddeutschland bekannt. Das freie Evangelium fand besonders in den Städten Nürnberg, Ulm, Nördlingen, Straßburg, Frankfurt a. M., Braunschweig, Hamburg, in ganz Kursachsen, Hessen, Pommern und Preußen Anhänger; dabei aber wurden manche Lehren Luthers falsch verstanden. So glaubten viele Bauern in Süddeutschland, als sie Luthers Lehre von der geistigen Freiheit hörten, dass Luther sie von allem Gehorsam gegen ihre Obrigkeit befreien wolle. Sie empörten sich, zogen umher, verbrannten Burgen und Schlösser und ermordeten ihre Herrn. Dasselbe that Thomas Münzer an der Spitze mehrerer Bauern in Thüringen, wurde jedoch von Johann dem Standhaften und Philipp von Hessen gefangen genommen und hingerichtet. §. 67. Luthers Frau und Freunde. Bald darauf legte Luther-seine Mönchskutte ab, löste mehrere Klöster auf und sorgte dafür, dass die Nonnen in Wittenberger Familien ausgenommen wurden. Eine dieser Nonnen hieß Katharina von Bora. Luther lernte sie kennen, und, da sie ihm gefiel, heiratete

10. (Der biographische Unterricht) - S. 7

1887 - Berlin : Gaertner
Erste Abteilung. Denkwrdigkeiten und Lebensbeschreibungen au den ltesten Zeiten der Geschichte bis auf Martin Luther. I. gypten und Babylonien. gyptische und babylonische Könige. 1 gypten. Schon aus der allerbesten Zeit der Geschichte hren wir von Mnnern und Frauen, deren Thaten von sich reden gemacht haben Und wenn die Berichte, welche wir darber lesen, auch mcht durchweg glaubwrdig sind so lassen doch allerlei Denkmler, die noch heute zu sehen sind, darauf Wichen, dass an den Erzhlungen etwas wahr sein muss. Versetzen wjr uns einmal w die Gegenden, die an den stlichen Rndern des mittellndischen Meeres liegen. Da finden wir in dem nordstlichen Teile von Afrika das Land gypten, welches von einem sehr merkwrdigen Volke bewohnt wurde. Es wird von einem groen Flusse, dem Nil, durchstrmt, an dessen Ufern die Städte Mem-phis und Theben lagen. Hier herrschten Kmge, die sich besonders damit be-schftigten, groe Bauwerke aufzufhren, von denen merkwrdige Uberreste vor-banden sind. Solche Bauwerke nannte man Pyramiden und Obelisken. Die erstem sind von so ungeheurer Gre, dass z. B. die Pyramide des Knigs Cheops noch heute 450 Fu hoch ist, obwohl der obere Teil davon fehlt. Zu dem Innern der Pyramiden führen schmale Gange, durch welche man m em Gemach gelangt, das den Marmorsarg eines Knigs enthalt. Dte Obelisken sind viereckige schlanke, oft sehr hohe Sulen, die meistens vor den fangen der gyptischen Tempel standen und denselben zur Zierde dienten. Noch merkwrdiger als diese Bauten sind die berreste der alten Stadt Theben m Oberagypten. Hier sieht man Sulen von so ungeheurer Gre, dass die Palste, deren Dchet diese Sulen einst getragen, die Wohnsitze nicht von Menschen, sondern von Riesen ge-wesen zu sein scheinen. Am wunderbarsten aber muss das sogenannte L a b y rin t h ausgesehen haben. Es befand sich in der Nhe eines groen See's, den der Komg Mris im Nordwesten hatte ausgraben lassen, um bei berschwemmungen des Nils Wasser darin aufzunehmen, womit man in Zeiten der Drre das Land ver-sorgen konnte. Das Labyrinth enthielt dreitausend Gemcher teils der, teils unter der Erde und war an den Wnden und Sulen mit allerlei Tieren, Pflanzen und
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